Mettenheim, ein typisch rheinhessisches Dorf.
Umrahmt von tausenden von Weinstöcken gehört es zu einer der schönsten Regionen Deutschlands, dem Rheinhessischen Hügelland.
Die Arbeit in den Weingärten bestimmt immer noch den Rhythmus der hier lebenden Menschen.
Der historische Ortskern rund um das Alte Rathaus mit dem Rentamt, dem Zehnthaus, der Evangelischen Barockkirche und den alten Bauernhäusern laden zur Reise in die Vergangenheit ein.
Die Hohlwege laden zu einer Entdeckungsreise in eine andere Pflanzen- und Tierwelt ein.
Der historische Friedhof ist eine Begegnungsstätte mit einem besonderen Mythos.
Die evangelische Barockkirche mit der historisch restaurierten Stummorgel ist ein Genuss für alle Sinne.
Mettenheim ist ein sehr altes Dorf. Die Gründung des Ortes kann nicht genau angegeben werden.
Fundstücke aus der Bronzezeit (1000- 400 vor Christus) und der La Tenezeit (Ende des 5. und 4. Jahrhunderts vor Christus) zeigen uns, dass schon lange vor Christus hier Menschen gelebt haben.
Ursprünglich wohnten in Rheinhessen die Kelten, welche von den Germanen verdrängt wurden. Die Römer besiedelten 10 vor Christus mit den Vangionen unsere Gegend. Die Römer durchzogen dass ganze Land mit einem Straßennetz. Strategisch wichtige Punkte wurden durch Kastelle gesichert. Aus den Kastellen entwickelten sich Städte und Dörfer. Gerodete Wälder und trockengelegte Sümpfe schafften Lebensraum und Ackerland.
Anfang des 3. Jahrhunderts nach Christus hatte das Land unterschiedliche Herren. Zuerst kamen die Alemannen, danach die Burgunder, dann wieder die Alemannen und schließlich die Franken. Mit den Franken kamen endlich wieder geordnete Zustände in unsere Heimat. Das Land wurde, wie schon früher bei den Germanen, in Verwaltungsbezirke, Gau- oder Grafschaften eingeteilt. Mettenheim gehörte zu dem Wormsgau.
Schenkungsurkunden an das Kloster Lorsch aus dem Jahre 765 belegen, dass bereits im 8. Jahrhundert ein festes Gemeinwesen in Mettenheim bestand.
Ausgrabungen und Funde beweisen jedoch, dass schon lange vor unserer Zeitrechnung Menschen in unserer Gemarkung gelebt haben. Die heutige Bundesstraße 9 war mit Sicherheit eine römische Heerstraße. Dies beweisen zahlreiche Funde von Münzen und Weingefäßen. Nach Jahren der Unruhen und Kriegswirren im
30- jährigen Krieg, wurde Mettenheim und seine Gemarkung von den Grafen von Leiningen in Besitz genommen.
Im Jahre 1709 kaufte Johann Kasimir Kolbe Reichsgraf zu Wartenberg Mettenheim.
Mit der Regierung der Grafenfamilie Wartenberg begann für Mettenheim ein Jahrhundert großer Armut, aber zeitweise auch wieder höchster Blüte.
Am 12. Juli 1709 lies sich Johann Kasimir Kolbe, Reichsgraf zu Wartenberg als neuen Regenten in Mettenheim huldigen.
Von Mettenheim aus wurden weitere Besitzungen in der Pfalz regiert und verwaltet. Dies machte den Bau eines entsprechenden Verwaltungsgebäudes notwendig. Im Jahre 1778 wurde das Gräfliche Rentamt feierlich eingeweiht.
Noch heute wird die Grafenfamilie in Mettenheim sehr verehrt.
Fünf Mitglieder der Grafenfamilie regierten von 1709 bis 1792 in Mettenheim.
Die ev. Barockkirche mit der 1987 historisch restaurierten Stummorgel und das Gräfliche Rentamt erinnern an diese Zeit.
Der dritte Regent, Graf Casimir, war für Mettenheim ein Segen. Es wurde sogar ein Wein nach ihm benannt, den Casimir Wein.
In seiner Regierungszeit wurden die Barockkirche (1748), das Gräfliche Rentamt (1726) und das Schloss (1726) erbaut. Seiner Liebe zur Musik
haben wir die Stummorgel (1762) zu verdanken.
Die französische Revolution beendete die Regentschaft der Grafenfamilie Wartenberg in Mettenheim.
Das Schloss wurde 1804 von den erzürnten Bauern niedergerissen und die Steine zum Wiederaufbau neuer Häuser verwendet.
Graf Casimir, seine Ehefrau Marie Sophie Wilhelmine Eleonore, zwei seiner Kinder und eine Enkeltochter wurden in der Gruft der Mettenheimer Kirche zur letzten Ruhe gebettet.
Heute ist Mettenheim, mit 1500 Einwohnern, die kleinste Gemeinde in der Verbandsgemeinde Eich in Rheinhessen, im Regierungsbezirk Rheinland-Pfalz.