Flora
Wie für die Tierwelt, gibt es auch für die Pflanzenwelt der Hohlwege eine rote Liste. Viele Pflanzen sind vom Aussterben bedroht und stehen deshalb unter Naturschutz.
Leider werden in den Hohlwegen auch Gartenabfälle entsorgt. Dadurch gibt es viele Pflanzen nicht mehr in ihrer ursprünglichen Art.
Zwergkirche (Prunus fruticosa)
Rheinterrassen vorkommt. Sie ist dort vereinzelt an Wegböschungen oder "Rechen" anzutreffen, wächst hier in Europa isoliert an der Westgrenze ihrer Verbreitung, und ist oft mit seltenen Trockenrasenpflanzen, wie dem großen Windröschen, der Küchenschelle, der Steppen-Wolfsmilch, den Träubel Hyazinthen und anderen Wärme liebenden Pflanzen des Weinbauklimas vergesellschaftet. In Mettenheim und Alsheim steht sie so häufig, dass sie eigene ausgeprägte Pflanzengesellschaften (Zwergkirschengebüsche) bildet. Man findet sie als ausgedehnte Gebüschsäume in fast allen Hohlwegen und einigen freien "Rechen". Früher benutzte man ihre kleinen sauren Kirschenfrüchte als Marmeladenzusatz und ihre Wurzelstöcke als Unterlagen für Zwergformen der Kulturkirschen. Der reiche Bestand an Prunus fruticosa ist eine botanische Besonderheit.
Schafgarbe (Achillea millefolium)
Sie wächst auf Wiesen, an Wegrändern und Böschungen, auf Ödland und Schuttplätzen. In der Volksmedizin besitzt die Schafgarbe ein sehr breites Einsatzfeld: Im Vordergrund steht die Behandlung von Magen-, Darm-, und Gallenbeschwerden, von Appetitlosigkeit und Katarrhen der Verdauungsorgane. Ebenso wirksam ist diese Heilpflanze bei Nervosität,
Schlafstörungen, Wechseljahrsbeschwerden und Symptomen der vegetativen Dystonie anwendbar. Bei rheumatischen Beschwerden hat sich die Schafgarbe gleichermaßen als Tee und als Badezusatz bewährt. Ihren Namen erhielt die Schafgarbe wahrscheinlich vom griechischen Helden Achilles. Denn dieser hatte gelernt, die Heilkräfte der Pflanze zu nutzen. Man erkennt die Schafgarbe, die 20 bis 45 (60) cm hoch wird, zum einen an den feingeteilten Blättern (millefolium = Tausendblatt), dem aufrechten Blütenstängel mit den weichen oder rötlichen Korbblüten, zum anderen an dem aromatischen Duft, der beim Zerreiben von Blättern und Blüten frei wird. Zur Zeit unserer Urgroßmütter war die Schafgarbe eine der beliebtesten Heilpflanzen, die oft angewendet wurde. Kein Wunder also, dass dieses Heilkraut in keinem Kräutergarten fehlte. Einige wenige Menschen reagieren beim Berühren der Pflanze allergisch. Bei Störungen dieser Art, muss eine Behandlung sofort abgebrochen werden.
Vogelmiere (Stella media)
Die Vogelmiere, auch Sternkraut oder Mäusedarm genannt. Sie wächst auf Äckern, Gärten, Weinbergen, Schuttplätzen und Ufern. Sie bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Böden, die auch im Schatten liegen können. Für viele Gartenbesitzer ist die Vogelmiere ein lästiges Unkraut. Doch durch ihre Vitamine, Mineralien und Saponine kann sie bei richtiger Anwendung zur Heilpflanze werden.
Vorwiegend gesammelt wird das Kraut im Frühjahr und Sommer. Als Tee oder Extrakt wird es in der Naturheilkunde bei der Behandlung von Rheuma und Gelenkschmerzen verwendet.
Inzwischen hat die Vogelmiere auch Einzug in unsere Küchen gefunden. Gerne wird sie als Salat gegessen. Sie schmeckt nach jungen rohen Mais.